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Mit 15 Jahren Institutserfahrung, als Geschäftsmitglied bei intervista und zweifacher Gewinner des GOR Best Practice-Awards, ist Beat der ideale Ansprechpartner, um über die Technologien zu sprechen, die die Marktforschung aktuell prägen. Im Gespräch mit Beat Fischer erfahren Sie mehr über den technologischen Wandel in der Marktforschung, aktuelle Messsysteme und wie intervista KI-Tools für ihre Forschungen einsetzt.
Beat Fischer hat schon früh ein Faible für Technologien entwickelt – mit dem Commodore 64 begann seine Reise. Er erinnert sich:
«Ich wuchs in einem Haushalt auf, der immer einen Schritt voraus war, was neue Technologien anging. Prägend war auch, dass ich neben meinem Studium für Apple arbeitete und viel vom Innovations-Mindset mitnehmen konnte. So hatte ich das Privileg, die Einführung des iPhones hautnah mitzuerleben.»
Doch was hat ihn dazu gebracht, diese Leidenschaft in die Marktforschung zu bringen?
«Ich bin grundsätzlich ein sehr neugieriger Mensch und die Marktforschung hat mich sehr fasziniert, weil man mit Forschung sehr viel über Menschen, ihr Verhalten und ihre Kaufentscheidungen lernen kann. So wurde es mein Traumberuf Marktforscher zu werden und 2010 fand ich bei einem grossen Schweizer Institut meinen Einstieg.»
Als Beat in die Marktforschung einstieg, war die digitale Landschaft noch wenig entwickelt. Er berichtet:
«Damals hatten etwa 1–2 % der Teilnehmenden bei Online-Befragungen ein Smartphone genutzt. Wir mussten überlegen, wie Fragebogen benutzerfreundlich gestaltet werden können, ohne Biases zu erzeugen. Die kleinen Bildschirme stellten uns vor Herausforderungen, da es die Sorge gab, dass Antworten auf mobilen Geräten anders ausfallen könnten als auf grossen Bildschirmen.»
Eine weitere Herausforderung war die sinkende Teilnahmebereitschaft bei telefonischen Befragungen. Er erklärt weiter:
«Mit dem Anstieg der Mobile-Only-Haushalte – also Haushalten ohne Festnetzanschluss – mussten neue Stichprobenrahmen und Ansätze, wie die Nutzung generierter Mobilnummern, entwickelt werden.»
Doch der technische Fortschritt bot auch Chancen:
«Online-Befragungen setzten sich durch und es entwickelten sich neue Messsysteme wie Cookies oder Passive Metering, die insbesondere in der Medien- und Werbeforschung einen bedeutenden Mehrwert lieferten.»
Cookies sind kleine Textdateien, die von Websites auf dem Computer oder mobilen Gerät eines Nutzers gespeichert werden. Sie dienen dazu, Informationen über das Verhalten und die Präferenzen des Nutzers auf der Website zu sammeln, um die Benutzererfahrung zu verbessern. Auch wenn bereits seit fast 10 Jahren das Ende der Cookie-Ära vorhergesagt wird, werden sie im Marketing- und Marktforschungskontext weiterhin eingesetzt. Beat meint dazu:
«Für uns Marktforscher ist es wichtig, uns auf eine cookielose Zukunft vorzubereiten und alternative Identifikationslösungen zu erforschen.» Zu diesen Lösungen zählen Identifier, die mit Zustimmung der Nutzenden verwendet werden. «In der Schweiz könnte OneLog eine solche Lösung sein, international sind ID5 oder NetID bekannt. Was sich durchsetzen wird, bleibt abzuwarten.»
Passive Metering ist eine Technologie, bei der Software auf Geräten installiert wird, um die Nutzung von Webseiten, Programmen und Apps zu messen.
«Ist beispielsweise auf einem Smartphone eine Passive Metering Software installiert, so wird die Nutzung der Apps, die Webseitenaufrufe im Browser und die eingegeben Begriffe in Suchmaschinen getrackt. Für die Marktforschung ist dies äusserst wertvoll, weil es sehr tiefe Einblicke in das Nutzungsverhalten der Menschen ermöglicht.»
Menschen für diese Methoden zu gewinnen, ist daher nicht ganz einfach.
«Erfolgreich waren Projekte, bei denen wir Teilnehmende aus Online-Panels rekrutierten. Dabei ist es wichtig, transparent über den Verwendungszweck der Daten zu informieren und Anreize für die Teilnahme zu bieten.»
Seit mehr als 6 Jahren betreibt intervista das Footprints-Panel. In diesem Panel wird das das Mobilitätsverhalten von aktuell 4’000 Teilnehmenden kontinuierlich aufgezeichnet. Beat erklärt:
«Die App registriert GPS-Koordinaten und Bewegungssensordaten des Smartphones. Mit Modellen erkennen wir zurückgelegte Etappen, Wege, genutzte Verkehrsmittel und den Mobilitätszweck.»
Die Technologie wird vielfältig eingesetzt. Beat beschreibt die Anwendung in der Forschung:
«Die meisten Projekte sind im Bereich der Mobilitätsforschung angesiedelt. Hier arbeiteten wir für verschiedene Bundesämter, Hochschulen und Transportunternehmen. Aber auch in der Aussenwerbeforschung haben wir uns mit der Methodik etabliert und erheben Reichweitendaten und führen Werbewirkungsstudien durch.»
Über die App können auch Befragungen ausgelöst und so gemessene Daten mit Befragungsdaten kombiniert werden:
«Neben der reinen Messung von Mobilitätsverhalten ist es auch spannend, Befragungen durchzuführen und auf Personenebene Messdaten und Befragungsdaten kombiniert zu analysieren. Dank der Technologie ist es auch möglich, den Einladungszeitpunkt zu Befragungen so zu steuern, dass diese ausgelöst wird, wenn ein bestimmtes Verhalten gezeigt wird. Also wir können z.B. Personen dann zu einer Befragung einladen, nachdem sie ein Shopping Center besucht haben oder sich gerade in einem Skigebiet aufhalten.»
Beat beschäftigt sich schon seit einigen Jahren mit KI. Wie lange? Das sei eine Frage der Begriffsdefinition von KI, meint Beat:
«Früher hat man, wenn man von KI gesprochen hat, z.B. an Machine-Learning-Ansätze oder Prediction-Modelle gedacht. Falls man diese Methoden inkludiert, dann etwa ein Jahrzehnt. Heute nehme ich wahr, dass viele Menschen in erster Linie bei KI an generative KI mit Large-Language-Modellen wie ChatGPT denken.»
Der Einsatz von generativer KI kann in der Marktforschung vielseitig sein. Beat findet vor allem das Potenzial zur Veränderung spannend:
«Generative KI kann die Effizienz bestehender Prozesse steigern oder eröffnet völlig neue Ansätze. Letzteres finde ich besonders spannend.»
intervista nutzt künstliche Intelligenz gezielt, um die Effizienz und Präzision in der Marktforschung zu steigern und setzt dabei moderne Tools mit Bedacht und auf fundierter Grundlage ein. Ein Beispiel ist die Transkription von qualitativen Interviews:
«Früher musste jemand Audio- oder Videoaufnahmen abtippen. Heute erledigt das KI in Sekunden. «Die Dialekte waren lange ein Hindernis, doch nach vielen Tests fanden meine Kolleginnen und Kollegen bei intervista ein Tool, das zuverlässig funktioniert. Wir implementieren es gerade und setzen es in ersten Projekten ein.»
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