Die Schweizer Bevölkerung bewertet ihr Gesundheitssystem deutlich positiver als der internationale Durchschnitt. So sind 58% eher überzeugt bzw. 21% sehr überzeugt, dass die Schweiz eines der besten Gesundheitssysteme der Welt hat – ein Spitzenwert im internationalen Vergleich. Nur Spanien und Südkorea erzielen höhere Werte. Aber es gibt nicht nur Lobeslieder in der Schweiz: Knapp die Hälfte der Bevölkerung findet, dass sich das Gesundheitssystem in einem schlechten Zustand oder gar in einer Krise befindet.

Diese teilweise sehr kritische Einstellung bezieht sich wohl in erster Linie auf die laufend steigenden Kosten. Rund 70% sehen die Probleme primär in einem ineffizienten Management und nicht bei den fehlenden finanziellen Mitteln. In der Schweiz ist dieser Eindruck noch stärker ausgeprägt als in den anderen untersuchten Ländern. Ganze 61% der Schweizer:innen sind mit der Gesundheitspolitik eher nicht oder gar nicht einverstanden. Damit sind sie interessanterweise deutlich kritischer als beispielsweise die Bevölkerung in Deutschland (48%).

Ob der medizinische Fortschritt alle Gesundheitsprobleme lösen wird, ist umstritten. Über alle befragten Länder hinweg glaubt rund die Hälfte daran, die andere Hälfte nicht. Am zuversichtlichsten in Bezug auf den medizinischen Fortschritt sind die Bevölkerungen in Asien und Australien, wo 66% daran glauben, dass die Medizin dieses ambitionierte Ziel erreichen kann. Auch in Nordamerika ist über die Hälfte überzeugt davon. Die Schweiz teilt den Optimismus nicht in gleichem Ausmass: 58% der Bevölkerung glauben nicht, dass sich die Medizin weit genug entwickeln kann, um sämtliche Probleme lösen zu können. Die Schweizer:innen schätzen die Lage somit ähnlich wie die Bevölkerung in den anderen europäischen Ländern ein.