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5 Jahre Footprints Research mit Beat Fischer und Martin Bättig
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5 Jahre Footprints Research

Gespräch mit Beat Fischer und Martin Bättig anlässlich des Jubiläums von «Footprints Research»

Seit fünf Jahren misst das Forschungsinstitut intervista kontinuierlich das Mobilitätsverhalten von 3’000 Personen (seit 2024 4’000 Personen). Im Zentrum der lückenlosen Datenerhebung steht die eigens entwickelte Smartphone App «Footprints Research». Mit den umfangreichen Daten bearbeitet intervista die unterschiedlichsten Fragestellungen, zum Beispiel zu Reise-, Arbeits- und Einkaufsgewohnheiten der Schweizer Bevölkerung.

Die beiden Köpfe hinter «Footprints Research» Beat Fischer und Martin Bättig geben im Gespräch einen persönlichen Einblick in die fünf ereignisreichen Jahre.

Bevor wir ins Thema einsteigen, möchte ich von euch wissen: Welche Verkehrsmittel nutzt ihr am häufigsten?

Martin Bättig: Rein zeitlich gesehen meine Füsse. (lacht) Ich bin in meiner Freizeit oft am Wandern und Bergsteigen und somit viel zu Fuss unterwegs. Wenn es rein um zurückgelegte Distanzen geht, dann nutze ich am meisten das Auto.

Beat Fischer: Früher hatte ich auch viel das Auto genutzt, aber mittlerweile bin ich eher zum ÖV-Menschen mutiert. Irgendwann hatte ich einfach genug von den Stunden im Stau. (lacht)

 

Erste Schritte

Wie seid ihr damals auf die Idee eines App-basierten Messsystems gekommen?

Martin: Beat und ich arbeiteten im Rahmen von Marktforschungsprojekten immer wieder mit Mobilitätsdaten und merkten schnell, dass es mehr Sinn machen würde, diese Daten kontinuierlich und möglichst automatisiert zu erheben statt beispielsweise durch aufwändige Tagebuchstudien. Mit einem App-basierten Tracking kann man in derselben Zeit nicht nur mehr Daten generieren, sondern auch lückenlos. Also haben wir uns an die Arbeit gemacht und die App konzipiert.

Beat: Über die Partnerschaft mit intervista haben wir Personen für das Footprints-Panel rekrutiert. Das Panel mit 3’000 App-Nutzer:innen war dann am 1. Oktober 2018 startklar. Kurz darauf sind wir als Mitglieder der Geschäftsleitung zum intervista-Team dazugestossen.

Wie teilt ihr euch die Aufgaben und Rollen?

Martin: Ich bin für die technischen Aspekte verantwortlich, zum Beispiel die App-Entwicklung und App-Weiterentwicklung, Data Science und die Modellentwicklung, um aus den gewonnenen Rohdaten Insights zu den zurückgelegten Etappen und zur Verkehrsmittelnutzung zu destillieren.

Beat: Ich berate die Kund:innen, konzipiere für ihre Bedürfnisse massgeschneiderte Forschungsprojekte und leite diese. Darüber hinaus bin ich auch für die Pflege des Footprints-Panels mit Blick auf die Panelstruktur, die Standardgewichtung und die Nachrekrutierung zuständig.

Unterschiedliche Einsatzmöglichkeiten

Euer COVID-19-Monitoring über das Footprints-Panel ist international ausgezeichnet worden. Dann ist Footprints unter anderem in der Werbebranche sowie im öffentlichen Sektor etabliert. Sogar das Verhalten auf der Skipiste habt ihr untersucht. Wo kommt das Panel überall zum Einsatz?

Beat: Es gibt die unterschiedlichsten Einsatzmöglichkeiten. Für jede Fragestellung können wir eine massgeschneiderte Lösung entwickeln. Zum Beispiel verfügen wir über detaillierte Daten zur Entwicklung der Verkehrsmittelnutzung in der Schweiz. Oder nach Alain Bersets Aufforderung: «Bleiben Sie zu Hause!» war die Forschungsfrage an uns: Bleiben die Leute auch wirklich zu Hause? Diese Frage konnten wir mit unseren Daten ebenfalls beantworten. Oder ein Beispiel aus der werbetreibenden Wirtschaft: Wir können die Reichweite und Wirkung von Aussenwerbung untersuchen oder beispielsweise auch, ob den Besucher:innen eines Festivals ein Sponsoring aufgefallen ist.

Aus welchen Branchen stammen die Kund:innen?

Beat: Aus verschiedenen Branchen. Wir sind stolz darauf, dass vier Bundesämter und mehrere Universitäten mit unseren Daten arbeiten. Aber auch Werbedienstleister wie APG|SGA und Livesystems und Unternehmen aus den unterschiedlichsten Branchen wie Retail, Telekommunikation oder Logistik setzen inzwischen aufs Footprints-Panel für die Bearbeitung verschiedener Fragestellungen.

Persönliche Highlights

Rückblickend auf die ersten fünf Jahre «Footprints Research», welches waren eure persönlichen Highlights?

Martin: Mich hat sehr gefreut, dass so viele Personen uns ihr Vertrauen geschenkt und die App installiert haben. Schliesslich setzt das Teilen dieser Daten ein grosses Vertrauen voraus. Wir haben «Footprints Research» von Anfang an sowohl nach dem Schweizer Datenschutzgesetz als auch DSGVO-konform aufgesetzt. Ebenfalls erfreulich: Alles funktionierte von Anfang an technisch einwandfrei. Zu den Highlights gehört auch die Auszeichnung mit dem GOR Practice Award. Und dass wir für das Bundesamt für Statistik die massgeschneiderte MZMV-App konzipieren und programmieren durften, freut mich auch.

Beat: Dem schliesse ich mich an. Und jedes Projekt ist genau genommen ein Highlight. Mich freuen auch die langjährigen Kundenbeziehungen, die entstanden sind. Zum Beispiel haben wir die Reichweite der Werbeplattformen von Livesystems vor fünf Jahren nur an Tankstellen gemessen. Heute erheben wir die Daten für ihr gesamtes DOOH-Inventar.

Blick in die Zukunft

Welche Entwicklungen sind in nächster Zeit geplant?

Beat: Zunächst steht das Redesign der App an. Und dann wollen wir das Footprints-Panel auf 4’000 Personen erweitern. Und natürlich arbeiten wir weiter daran, die Messung und die Modelle stetig zu optimieren.

Wie sieht es mit der Teamentwicklung aus? Arbeitet ihr immer noch zu zweit?

Beat: Nein, eigentlich waren wir gar nie nur zu zweit, denn von Anfang an hatten wir die Unterstützung des Services-Team bei der Panelrekrutierung und dem Panelistensupport. Zudem unterstützen uns schon seit längerem Projektleiter:innen bei der Konzeption und Abwicklung der Projekte und seit einem Jahr haben wir mit Jan Guddal einen GIS-Spezialisten im Footprints-Kernteam, der uns mit seinen Kompetenzen in Data Science und Machine Learning massiv weitergebracht hat.

Macht die Arbeit mit «Footprints Research» nach fünf Jahren immer noch Spass?

Martin: Sehr. Jede Kundenanfrage stellt uns vor neue Herausforderungen. Das macht die Arbeit weiterhin sehr abwechslungsreich und spannend.

Beat: Die Projekte, die wir durchführen, werden immer grösser und umfangreicher. Das zeigt die Relevanz, aber auch die Anwendungsbreite der Methodik. Und wir sehen, dass unsere Daten einen Impact haben, was politische und unternehmerische Entscheidungen betrifft.

Wie feiert ihr das Jubiläum? Mit einer wilden Party mit 5 Flaschen Dom Pérignon?

Martin: Wir sind in einem Alter, wo man lieber in entspannter Atmosphäre gut essen geht. (lacht)

Beat: Das ist so. Anstossen werden wir sicher, aber wohl eher mit einem Bier. (lacht)

5 Jahre Footprints Research mit Beat Fischer und Martin Bättig
Vielfältige Anwendungsbereiche

Ein grosser Datenschatz zur Schweizer Mobilität

Mit dem App-basierten Messsystem «Footprints Research» und den seit Jahren kontinuierlich erhobenen Daten zum Mobilitätsverhalten in der Schweiz beantwortet intervista umfangreiche Fragestellungen.

Beat Fischer
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